Wenn ich durch die Berge wandere und diese sanftmütig, gleichmäßig im brausenden Wind wallenden Bäume betrachte, scheint es mir als sei in jedem Einzelnen von ihnen, in jeder schlank stämmigen Tanne, in jedem goldgelben Löwenzahn und jedem unruhig doch sanft flatternden Schmetterling, Gottes Plan für ein Paradies auf Erden eingeschrieben. Ohne Umwege, ohne aufreibende Zweifel und in einer scheinbar unendlichen Souveränität trägt ein jedes dieser kleinen bis kleinsten Wunder seinen unabänderlichen Teil zu dieser gelassenen Harmonie bei. Die Gewissheit der Intentionen ist der einzige Bauherr dieser Herrlichkeit des Moments, indem sich mein Blick von meiner Selbst abwendet und befreit in die sonnendurchfluteten Weiten schweift. Wenn ich so am Gipfel stehe und dies warme, sanft das Herz streichelnde Band, sich zärtlich aus mir um alles was mich umgibt schmeichelt, dann blick ich voller Verwunderung und Liebe in diese Welt. In eine Welt, die nicht mehr fremd und fern meines innersten Kompasses ihren unverständlichen Bahnen folgt, sondern in eine Welt, welche eine bezaubernd schöne Melodie spielt, die wie der ureigenste Ruf meines kleinen Herzens klingt. Aus Chaos und Hektik wird ein ungleich harmonisches Schauspiel von zarten Pastellfarben im goldenen Scheine und den schier unendlich vielen Graustufen der fernen Gebirgsflanken, welche sich gen Horizont im tiefsten schwarz verlieren. Diese Welt ist Eins und in meinen schönsten Intentionen bin ich Teil davon, sie führten mich hierher, sie lassen mich hier ruhen und sie schreiben diese Zeilen.
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Wandere ich zurück, folgend dem Rufen der kommenden Tage so zweifele ich jedoch wieder. Die Spuren vergangener Wanderungen hängen unauflöslich in den Sträuchern, im Tal höre ich bereits diese obszöne und ganz und gar abstoßende Geschäftigkeit des Straßenverkehrs. Je tiefer ich steige, umso weniger kenne ich diese Welt, umso weniger spricht Alles zu mir – das Band schwindet, der Blick zieht sich zurück. Es ist, als würde der Teer unter meinen Füßen all das Wärmende isolieren, was nur ein paar Schritte weiter oben noch so ungehemmt durch mich fließen konnte. Die Stromwellen haben mich wieder. Die Sätze werden kürzer, denn diese beruhigende, mit allen Adjektiven dieser Welt nur unzureichend zu beschreibende Herrlichkeit der Wanderung liegt hinter mir. Das Paradies ist fort, verschwunden unter Asphalt und wichtigen Terminen. Kein Platz für sanfte Stiefmütterchen und das bunte Getier, keine Zeit mehr. Ich möchte wieder hoch, wieder zurück oder einfach nur ein bisschen mehr von dort im hier!