Anerkennung

Ist es nicht ein rätselhaft
wie auch verdrieslich Stück.
Wie das Herz mit aller Kraft
jagt nach kleinem Glück!

Sobald sie rufen, die Sirenen
im steten Rausch kaum zu vernehmen.
Den gülden Chören oft ergeben,
entgleitet uns das eigne Leben!

Nochmal kurz dem Schein genügen
welch zarter Funken wär‘ gewonnen.
Am Maskenball so zum Vergnügen,
ist Lebenszeit wieder verronnen!

Folge der Vielfalt deines Wesen –
jeglicher Facette in stolzester Bekennung!
Niemals der süßen Einfalt ergeben,
der machtvollen Anrufung der Anerkennung.


Anerkennung

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Akrostichon I

M ancher suchet voller Kummer
A uf dies endlos Erdenrund
T ag für Tag vergeblich!
H ier in meinem Arm im Schlummer
I st des Glückes größte Kund –
L ieblich Wesen halt ich.
D as zarte Glück großer Liebe
A llen Strebens wertest Ziel.

Akrostichon I

Rangelreigen

| S |    Das kräftige Staatsoberhaupt

| B |   Der fromme Bischof

| C |   Der fleißige Chairman

S und B sitzen sehr betrübt in einem reich verzierten Prunksaal

| S |

Was waren wir für ein mächtges Team.
Ließen tausende von Heere ziehen.
Doch heute interessieren wir keine Sau!

| B |

Hach ja, die Mitra musst‘ nur schwenken
dem Pöbel die Erlösung schenken.
Die Leute wussten wohl genau –

| Beide im Chor |

Wer ihre Belange am besten steuert!
So lange hat man doch beteuert,
dass ohne uns es nie mehr geht!

| B |

Doch sie dir an dies Blasphemie,
den Mensch im Zentrum gab’s noch nie!
Wenn sich das nicht mal bitter rächt.

| S |

Und mit dies töricht Selbstbewusstsein
verwässern auch der Grenzen mein.
Gezogen für sie wohl bedächt!

| Beide im Chor |

Orientierung ihnen stets zu geben,
das war unser einzig streben – und nun…
Vorbei sei all der Einheit Zauber?

| S |

Deutscher Spanier mit indisch Vater,
sieh dir an dies Durcheinander!
Transkultur welch schimpflich Treiben!

| B |

Aber sie rufen doch noch deinen Namen!
Mein Schicksal lässt dich wohl erahnen,
vorbei ist bald der Rangelreigen!

| Beide im Chor |

Sollt wahrlich alle Ordnung sterben?
Des Menschen Freiheit sich erheben?
Uns ergreifet grässlich Schauder!

 C hat gelauscht und tritt nun voller Elan herein

| C |

Vorbei ist wahrlich eure Zeit
doch grähmt euch nicht ich steh bereit!

Zu Haufen wolltet ihr sie fesseln
und bautet ihnen die größten Kerker.
Den Fehler machtet zu unterschätzen –
Gemeinsam ist man immer stärker!
Drum sag ich euch –

Werd’ jeden von Ihnen Einzeln ketten.
Geb’ jedem seine eigne Zelle.
Die Medizin wird süßlich schmecken,
doch die Wirkung bleibt die Selbe!

Anstatt der Menschen tausend Seelen
wird es nur noch die meine geben!
So sollt sich aller Menschen Streben
in meine Hände gütig legen!

Mit ‘Verwirklichung’ werd’ ich sie locken.
Jed’ sein eigen Süppchen kochen.
Das auszulöffeln er nie im Stande,
so halte ich die strengen Bande,
von den er glaubt es sein die eignen!

Das Rad der ‘Trends’ werd’ schwindlig drehen,
Jed Sommer gibt`s was Neus’ zu sehen.
Werd’ jedem seinen Stil verkaufen,
damit sie stetig weiter laufen
und eifrig glauben es wär für sie!

C wendet sich nun dem Publikum zu, bei der Drehung legt er gekonnt sein Haar zurück und hebt den Finger.

Der Konkurrenz bringt heilig Opfer!
Eure Zeit teilt straff, nie locker.
Keine Ehre, nicht Askese –
Des Lebens Sinn heiße Karriere!
Gekaufte Orden auf die Brust
soviel Ehre macht doch Lust,
das große Ziel stets zu bewahren –
‘Fortschritt’ schmettern die Fanfaren!

C wendet sich wieder B und S zu, alle 3 recken die Arme triumphierend gen Himmel.

| Alle im Chor |

Jawohl das müsste funktionieren!
Vertrieben ist das Schreckgespenst!
Der Mensch vor Stress soll lamentieren –
und immer nur er selbst ist schlecht!

C, B und S wenden sich nun gemeinsam zum Publikum

| C |

Jed’ kleines Wollen weiß ich zu binden
an tausende von sinnlos Dingen.
Gekettet durch das stete Ringen
das große Glück darin zu finden,
Kleines fleißig zu vermehren,
erstick ich aller Freiheit Lehren!

| B |

Wollt ihr nicht mehr den Göttern dienen.

| S |

Für kein Land euch mehr die Hände schänden.

| Alle im Chor |

So gleitet nun auf neuen Schienen,
dem Wohlstand euer Glück verpfändend.


Vorhang

Rangelreigen

Fegefeuer

Fährmann

Ihr seit mir mal ein vergnüglich Volk
von hoffnungslos Verdammten.
Darf man fragen wohin es geht?

Die Verdammten

Fegefeuer? Unendlich Geißel?
Nachmittagstee bei Verwandten?
Wir wissen nicht wie’s um uns steht.

Doch unser Leben zu Erdenzeiten.
Ein solch grandioses Fest!
So dass zu dieser schwarzen Stund‘
uns nichts mehr zittern lässt!

Geschöpft haben wir der Welten Lust
nur mit den größten Kellen.
Ein jeder Tag, welch Hochgenuss
ganz ohne klirrend Schellen!

Frei gezogen durch des Glückes Flure
und zehnmal um die Welt.
Die Erd‘ war unsrer Triebe Hure
grad wie es uns gefällt.

Hach sag, was sollt uns in Unendlichkeit,
des Teufels Pfand noch quälen?
Wenn doch jed‘ Moment unendlich breit,
voll Leben tanzt in unsren Seelen.

Fährmann

Ihr Narren! Ja, von Unendlichkeit
träumet wohl im Rausche.
Für euch war all‘ nur Augenblick.
Auch Seelen zerfallen zu Staube.

Zu Lebzeit habt nur eigne Hallen
mit des Glückes Gold gefüllt.
Kein Krümel Wonne sollte fallen
dort wo’s euch nicht verzückt.

Gott ist tot, der Teufel alter Hohn!
Habt recht ihn nicht zu fürchten.
Doch verwehrt bleibt euch des tätig Leben Lohn –
Nicht in Vergessenheit zu stürzen.

Denn seelig sind die, deren strahlend Antlitz
in der Geliebten Herzen weiter besteht.
Dem endlichen Leben, leerer Verdammnis
die Fratze zerschlagen. Sehnsucht gesät!

Hört! Ewig wehrt nur der Menschen Gedenken.
Kein strengren Richter findet in der Welt.
Will niemand euch mehr eine Träne schenken,
ist jegliche Blüte am Grabe verwelkt!

Die Verdammten

Pah, unendlich Gedenken hat noch keiner erreicht!
Das beste Kind treibt an deiner Seit‘ einmal.
Selbstaufgabe dass durch Gedenken begleicht –
Dein Tausch klingt uns doch äußerst fahl!

Selbst hätten wir uns auch gelegentlich
um das Schicksal andrer Menschen geschert.
Ward es doch nur vergebentlich,
am Ende hier nichts wert!

Der Fährmann

Für euch bleibt es wohl einerlei,
steht vor mir hier mit leeren Händen.
Drum möcht ich diese letzt‘ Weisheit,
auch an lebendig Leser wenden.

Das Unmögliche musst du stets wagen!
Um die Unendlichkeit dir zu erringen.
Willst weiter nur das Leichtste jagen,
wird die Leichtigkeit dich bald bezwingen!

wieder den Verdammten zugewandt

Dies See ist gesäumt auch mit prächtigen Stränden,
von Sonne durchflutet die Blumenwiesen.
Doch mit euch erblick ich nur finstere Enden,
kein Pflänzlein möchte hier euch sprießen.

Und alles was bleibt ist dies letzte Schritt,
fühlt ruhig in eure kleinen Herzen.
Wie wird euch bei dies endlos Nichts,
ihr versinkt als wäret nie gewesen!

So steiget nun aus, eure Fahrt hier endet
fern die Strände blühendem Glücks.
Habt eure Zeit mit Schein verschwendet.
Das Ende ist`s, eures trostlosen Stücks!

Fegefeuer

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9ter Monat

Wie das saftig Grün
in der Frühlingssonne,
warten wir auf dies Augenblick.

Wenn die strahlend Blüte,
lang ersehnte Wonne,
mit lautem Schrei durch die Knospe bricht!

9ter Monat

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Dasein

Im steten Versuch den Sinn des Daseins
in unsren kleinen Herzen zu finden,
schwillt schmerzend Bruch im Gemeinsinn.
Große Träume taumeln und schwinden.

Wie einfach`s da schallt: „Vergesst den Wahn!“
Stets sind wir Viele, niemals Waisen.
Die Leichtigkeit folgt, fangt nur an
das Dasein selbst als Sinn zu begreifen.

Dasein

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Selbstbildnis

Langsam treibend in ferne Welten,
wo jegliche Distanz verschwimmt.
Ich vergehe, glücklich welkend.
Von keiner Kanzel mehr bestimmt.
 
Im schönsten Taumel berstet schallend
das ach so lang, straff Delegierte.
In tausend Trümmer froh zerfallend,
was süßer Schwindel lang regierte!
 
Hach welch Glück, nie sind wir Eines.
Kein göttliches hat einen Kern.
Immer sind wir stets ein Vieles
Eine Nacht voll tausend Stern`.
 
 
 
Selbstbildnis

Allgemeiner Lesesaal

Als dummer Jüngling betrat ich einst
deine hohen, hallend Flure.
Genoß im Sturme getriebener Jahre
deine behütet heilig Ruhe.
 
Gabst mir Zeit für all die Schätze,
welch die Seele still entflammen.
Den Mut erweckt im kleinen Herzen
wuchs ich stet zum Manne!
 
 
 
Allgemeiner Lesesaal

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3ter Monat

Zwei glühend Seelen
in taumelnd Stunde,
liebevoller Zärtlichkeit.

Verschmelzen gierig
miteinander.
Stürzen blind ins schönste Leid.

Gesät der Samen
in fruchtbar Boden,
wird es endlich Zeit.

Das alte Leben,
stirbt, muss welken.
Dem neuen Glücke zum Geleit!


3ter Monat

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Besinnliche Weihnachten

Wie der Frühlingsruf aus dorren Ästen,
zarte Blüten gemächlich treibt.
Nach langem Jahr, mit steten Kräften,
sich langsam mein klein Herz befreit.

Auf mein Herz! Zieh, du kannst fliegen,
bevor kalter Taumel uns wieder hat.
An der wärmend Brust unserer Lieben,
verbringen wir dies Feiertag.

 

 

Besinnliche Weihnachten